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Ritter Mograines Geschichten
Auf Patroullie

Tag 1 in Naxramas (von Rômí)[]

Naxxramas - die einstige Nekropole, deren Anblick selbst den besten und stärksten Helden in Angst und Schrecken versetzt hat, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ, die Hochburg der Todesritter und bis oben hin vollgestopft mit Monstrositäten, Ghulen, Geistern und Dienern des Lich Königs. Heute steht sie gesäubert vor uns.

Eine kleine Kompanie von Todesrittern hat sich diese ehemalige schauderhafte Festung zur Kommandozentrale auserkoren und sie auf Befehl von Hochlord Darion Mograine von jedweden Resteinflüssen des Lich Königs befreit. Hier lernen Initianten den Umgang mit den verhängnisvollen Runenklingen, die Kontrolle über ihren Hunger und den Einsatz ihrer Fähigkeiten. Hier schmieden die wenigen Schmiede der Todesritter neue Rüstungen für Ritter, Champions und Hauptmänner. Hier werden die wenigen Veranstaltungen abgehalten, welche unter dem Kommando von Kommandant Acastus Lichfluch anberaumt werden. Hier ist das neue zu Hause der Todesritter. Und hier beginnt die Geschichte:

Es ist Abend und außerhalb der ehemaligen Nekropole bietet sich ein beinahe zauberhaftes Bild. Die himmlischen Lichter, die in der Nacht über den Himmel von Nordend tanzen, verzücken in einer Kakophonie aus grün, gelb und rot jeden möglichen Zuschauer. Ein eisiger Wind zischt über die schneeweißen Bergkuppen und trägt deren kühles Gut bis in die flacheren Landschaften des kalten Kontinents hinab, während sich am Horizont stürmische Wolkengebilde auftürmen. Blitze zucken gen Azeroth und lassen für einen Sekundenbruchteil die Nacht zum Tage werden, nur um dann wieder zu verschwinden, so schnell sie gekommen waren. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man annehmen am Himmel sammelt sich eine Armee aus Stürmen, bis an die Zähne bewaffnet mit Blitzen und herrischen Winden, bereit in die Schlacht zu ziehen gegen einen unsichtbaren Gegner, der sich noch nicht enthüllt hat. Doch nichts dergleichen geschieht und der Sturm zieht vorbei.

Von den Anblicken und Schönheiten der Natur bekommen die Todesritter in Naxxramas nur sehr wenig mit. Durch die beinahe vollkommene Abschirmung von der Außenwelt dringen die Lichter und Farben nicht einmal bis ins Innere der Nekropole vor, und selbst wenn, würden sie aufgrund der Eintönigkeit, welche auf den Gängen und Fluren herrscht, sofort das Weite suchen. Die Todesritter beschäftigen sich lieber mit anderen Dingen - dem Schmieden von Rüstungen, Besprechungen oder auch mit Trainingskämpfen untereinander. In just dem Moment, als außerhalb der Nekropole die Sturmfront vorbeizieht, begeben sich zwei der neuen Initianten in eine solche Situation.

Die Griffe ihrer Runenklingen fest umklammernd, steht Romi Winterklinge, Initiantin des Frosts, angriffsbereit vor ihrer Gegnerin und mustert diese starr und abschätzend. Leilani Frostbrand, ebenfalls dazu bestimmt eine Frost Todesritterin zu werden, ist genau wie Romi eine Gnomin - eine Leidensgenossin, wenn man so will. Sie stehen sich beinahe auf Augenhöhe gegenüber und beobachten die Körperhaltungen des anderen, bereit beim kleinsten Anzeichen eines Angriffs entweder einen Hieb abzuwehren oder selbst loszuschlagen.

In diesem Fall macht Leilani den ersten Schritt - wortwörtlich. Ihr Fuß schnellt nach vorne, sucht halt, ihr rechter Arm mit der Runenklinge hebt sich und saust auf die Seite von Romi zu. Diese rettet sich mit einem Ausfallschritt nach rechts, die Klinge verfehlt sie nur um wenige Millimeter, dann nutzt sie das Momentum ihrer Bewegung um selbst einen Angriff zu starten. Ohne eine Miene zu verziehen und ohne einen Laut von sich zu geben, lässt sie ihre eigene rechte Runenklinge auf die linke Seite ihrer Gegnerin zufahren, doch Leilani blockt diese nun mit ihrer eigenen linken ab und holt mit der rechten erneut zum Streich aus.
Die Klingen singen ein Lied des Hungers, sie wittern Tod und Vernichtung - auch wenn dies nur ein Trainingskampf ist, kann es durchaus passieren, dass einer der Teilnehmer zu Schaden kommt, was die vier Schwerter juchzend erwarten. Während dieser und ähnliche Gedanken Romi durch den Kopf schießen, weicht sie dem Schlag Leilanis erneut aus, jedoch eine Sekunde zu spät. Die Klinge streift ihren Brustpanzer und hinterlässt einen langen Kratzer durch das sonst makellose Saronit. Auch dies wird ohne einen Laut zur Kenntnis genommen, dennoch erkennt man die Wut der schwarzhaarigen Gnomin in ihrem weiteren Angriff - diesmal schlägt sie mit beiden Klingen gleichzeitig zu, mit der rechten von oben und mit der linken von rechts. Leilani schafft es zwar die obere Klinge abzuwehren, von der zweiten, welche auf ihre rechte Seite gezielt hatte, wird sie jedoch getroffen. Auch ihre Saronitrüstung nimmt Schaden in Form eines Kratzers und sie atmet einmal tief ein und aus, ein Reflex aus einem früheren Leben. Beide Gnominnen beginnen wie Tiger umeinander zu pirschen, mit gehobenen Klingen, bereit sofort weiter zu kämpfen, und sei es bis zum bitteren Ende ...

Schließlich flammt der Kampf erneut auf, so schnell und unbarmherzig, als habe man Öl in ein Feuer gegossen. Leilani macht einen Satz auf Romi zu, die beiden Runenklingen dabei über ihrem Kopf erhoben. Romi fängt den Schlag ab, indem sie ihre beiden Klingen überkreuzt, dennoch spürt sie die Stärke des Angriffs bis in ihren Kopf hinein. Mit einem Stoß, der Leilanis Klingen nach oben fahren lässt, entledigt die schwarzhaarige Todesritterin sich dieser und bereitet nun ihrerseits eine Attacke auf die Gegnerin vor. Binnen weniger Sekunden wird eine potentielle Schwachstelle in Augenschein genommen - dann führt Romi auch schon einen Schlag gegen eine jener Stellen aus, an welchen die Saronitrüstung die Gnomin nur unzureichend schützt.

Obwohl sie den Angriff schon kommen sieht, muss Leilani erst einmal ihr Gleichgewicht wiederfinden. Doch dies ist sowohl Fluch als auch Segen. Sie weicht der Klinge der anderen Gnomin durch einen Fehltritt aus, der jedoch nicht ohne Folgen für sie ist. Sie fällt zu Boden, was Romi einen weiteren Vorteil einbringt, dennoch ist sie fest entschlossen, weiter zu kämpfen.

Romi hingegen scheint den Fall als einen Sieg zu interpretieren, begibt sich mit schnellen Schritten auf die andere Gnomin zu und hält ihr eine Hand hin, damit sie sich aufrichten kann. Leilanis Stunde schlägt. Wäre sie noch lebendig, würde ihr Herz wahrscheinlich so laut klopfen, dass alle in einem Umkreis von zwanzig Metern es hören müssten. So aber kann sie in aller Seelenruhe auf die Gelegenheit warten. Und sie kommt. in dem Moment, als sich die schwarzhaarige Todesrittern zu ihrer Mitgnomin beugt, um ihr aufzuhelfen, schnellt Leilanis rechte Klinge nach oben und streift Romi am Arm, an einer Stelle, wo die Rüstung sie nicht schützt.

Wie Säure frisst sich die Runenklinge daher in ihre nackte Haut und der Gnomin entfährt ein Geräusch, auf welches sie selbst im Nachhinein nicht stolz ist. Während sie einige Schritte zurücktaumelt, erhebt sich Leilani und verfällt erneut in Angriffsposition.

"Nicht schlecht, Schwester. Das hat meinereiner nicht erwartet", lobt Romi die Konkurentin und geht dann selbst in eine erneute Angriffsposition über. Die Wunde an ihrem Arm schmerzt nicht mehr, nur im ersten Moment war der Kontakt mit der Runenklinge eines anderen Todesritters qualvoll gewesen. Jetzt, wo die Klinge wieder entfernt worden ist, spürt sie nichts mehr, außer kalter Wut und Anerkennung, dass die Gegnerin ihre momentäre Empathie ausgenutzt hat. Sie hätte es nicht besser machen können.

Noch einige Minuten kämpfen die beiden Gnominnen miteinander, lassen Runenklingen auf Runenklingen prallen, bis schließlich Leilani einen entscheidenden Fehler begeht und den Schutz ihrer linken Seite vernachlässigt. Romi nutzt dies sofort aus, indem sie ihre Gegnerin mit einem gezielten Tritt aus dem Gleichgewicht bringt und sofort mit der eigenen rechten Runenklinge zum entscheidenden Schlag ausholt.

Die Runenklinge trifft exakt. Sie hinterlässt einen schönen langen Kratzer auf der Rüstung von Leilani und diese wird, durch die Wucht des Trittes und den danach erfolgten Schlag, erneut zu Boden geschleudert. Diesmal jedoch bleibt sie liegen und beginnt zu glucksen, bis sie schließlich ein kaltes gellendes Lachen von sich gibt.


"Gut gekämpft, Schwester", ihre Stimme klingt wie eine Eiszapfen, der langsam über eine Schieferntafel gezogen wird. Sie lässt sich von Romi aufhelfen und beide nicken sich zu, während sie ihre Runenklingen wieder an ihren jeweiligen Plätzen befestigen.

"Wir müssen das wiederholen", obwohl die Aussage enthusiastisch klingen sollte, tut sie es nicht, denn diese Emotion ist nicht stark genug, um bis in die Stimmbänder von Romi vorzudringen. Leilani nickt nur.

"Geleidet Euch wohl, Schwester. Wir kämpfen demnächst erneut, und dann werde ich Euch zeigen, wie ein wahrer Todesritter kämpft." Die hellhaarige Todesrittern gluckst erneut, als habe man ihr einen besonders guten Witz erzählt (wenn sie denn überhaupt noch Freude über solche Tätigkeiten empfinden kann), und begibt sich, die Hände auf den Griffen ihrer Runenklingen, in ihr Quartier im ehemaligen Militärviertel von Naxxramas. Romi starrt ihr hinterher, ihre Miene eine Mischung aus Neutralität und noch etwas anderem, einer hässlichen Emotion: Mordlust, genau das richtige, für eine Todesritterin. Auch wenn sie beide den Weg des Frosts beschreiten würden, so würde Romi der Mitstreiterin schon zeigen, wer von ihnen beiden die Stärkere war.

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