Die Aldor Wiki
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Licht mit Euch, meine Schwestern und Brüder! Ich begrüße Euch. Mein Name ist Nicatera, ich bin Priesterin aus Süderstade und gekommen, um zu Euch zu sprechen.

Und nein, ich werde Euch nicht erklären können, was das Licht ist; Glaubt nicht denen, die behaupten, das tun zu können. Ich kann Euch nur erklären, wie man im Lichte lebt, und das will ich gern tun. Wir alle.... wollen eines Tages im Licht aufgenommen werden, mit ihm verschmelzen und unsere Bürden hinter uns lassen.

Um aber zu Licht zu werden, muß man wie Licht handeln.

Um wie Licht zu handeln, muß man wie Licht denken.

Um wie Licht zu denken, muß man wie Licht fühlen. Wie aber macht man das?


Richtig.... dafür gibt es unsere drei Säulen: Respekt, Geduld und Mitleid. Und damit will ich heute anfangen . Wir alle sind Teil des Universums, das uns umgibt. Alles, was ist, gehört zum großen Plan des Lichtes. Nur, wenn alles nach diesen drei Gesichtspunkten beurteilt wird, kann es Harmonie geben und das Universum sich zum Positiven entwickeln. Respektiert die, die nicht so sind wie Ihr. Habt Geduld mit denen, die Fehler haben.

Habt Mitleid mit denen, die schwach sind. Wie äußert sich das aber? Dazu will ich Euch ein Gleichnis erzählen: Eine alte Bäuerin trug jeden Tag Wasser vom Dorfbrunnen zu ihrem Hof. Sie schleppte ein Joch auf dem Rücken, an dem zu beiden Seiten Blecheimer aufgehängt waren. Der eine Eimer war sehr neu und absolut perfekt. Der andere war alt und rostig und verlor durch ein Loch ständig Wasser. Immer, wenn die Bäuerin zuhause ankam, hatte dieser Eimer die Hälfte des Wassers auf dem Weg verloren, was ihn sehr traurig machte.


So ging es Jahr um Jahr, und der alte Eimer schämte sich, mit dem neuen nicht mithalten zu können. Eines Tages sprach er: "Bäuerin, ich bin traurig, daß ich so undicht bin. Ich kann meine Arbeit nur halb so gut verrichten, wie der andere Eimer auf der anderen Seite des Jochs. Siehst du das denn nicht? So laß mich doch daheim und beschaffe dir einen neuen Eimer, statt mich weiter zu quälen."


Die Bäuerin aber sagte: "Eimer, ich verstehe nicht, warum du unglücklich bist. Siehst du nicht, daß auf Deiner Seite des Heimweges üppige Blumen gedeihen? Ich habe sehr wohl gemerkt, daß du Wasser verlierst, und da habe ich auf deiner Seite des Weges Saat ausgestreut. Dein Wasser hat sie jeden Tag begossen, seit ich dich hier mitschleppe. Wie kannst du da unglücklich sein?"


Der alte Eimer sah plötzlich die Pracht und ließ sich fortan voller Stolz Jahr um Jahr vom Dorfbrunnen zum Hof tragen.


Liebe Schwestern und Brüder. Wir alle sind Teil des großen Plans vom Licht. Auch die, bei denen das nicht sofort auffällt. Zeigt diesen Wesen den gleichen Respekt, den Ihr auch Euch erhofft . Habt Geduld und wartet auf die Blumen, die das Licht abseits des Weges gedeihen läßt. Und habt Mitleid mit denen, die scheinbar schwach sind. Nur wenn wir dies im Herzen befolgen, wird Trauer zu Freude, Verzweiflung zu Mut und Dunkelheit zu Licht. Möge es Euch schützen auf allen Wegen - Danke.

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