| Das Festmahl | Himmlisch oder Menschlich? | Der Ertrinkende | Die Reise | leer |
“Tante Nica, erzählst Du uns noch eine Geschichte, bevor Du gehst?”
Sie lächelte, setzte sich umringt von den Kindern wieder in ihren Schaukelstuhl und begann:
"In seinen jüngeren Jahren hat Bischof Zinnober noch oft den armen Bauern bei der Ernte geholfen. Er tat das gern, wenn er konnte, denn seine Eltern waren auch Bauern und die Erntearbeit erinnerte ihn an Zuhause. So saß er denn eines Nachmittags unter einer Reihe Kastanienbäume, zusammen mit einer Gruppe von Kindern aus dem Dorf, die ebenfalls bei der Kastanienernte halfen. Die Körbe mit den Baumfrüchten waren dem Bauern übergeben worden, Zinnober hatte sich jedoch heimlich einige davon in seine Rocktaschen gestopft, um sie mit den Kindern zu teilen. Er schüttelte seine Taschen aus und war im Begriff, die Kastanien zu verteilen. Da sprach er zu den Kindern:
"Wie ist es, wollt Ihr die Kastanien nach himmlischer Art verteilt haben oder nach menschlicher Art?" Die Kinder überlegten, unschlüssig was das bedeuten sollte. Schließlich entschieden sie sich ,wohl nicht zuletzt aus Respekt vor dem Mann des Lichtes für die himmlische Art.
Zinnober begann, die Kastanien zu verteilen. dem Ersten gab er vier, dem Zweiten eine, dem Dritten sieben, dem Vierten gar keine und dem Fünften Kind drei. Daraufhin schauten die Kinder verwirrt und beschwerten sich, daß sie alle ungleich viele hatten, die sehr wenige bekamen, natürlich am lautesten.
"Tja, so kann es ausgehen wenn das Licht vom Himmel aus seine Gaben verteilt, Kinder.", verteidigte sich Zinnober. Daraufhin wollten die Kinder doch lieber die Verteilung nach menschlicher Art und jeder bekam drei Stück. "
Nicatera erhob sich lächelnd aus ihrem Schaukelstuhl und ging nach Haus.