Die Aldor Wiki
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Dies ist die Geschichte von Thelor Aldgrim:

-1- Traumata[]

"Kommst du, Thelor?"
"Ja, ja... einen moment noch.", sagte Thelor und wandte sich wieder seinem Rucksack zu, als er das Gesicht des Nachtelfen sah, der leicht ungeduldig wirkte. Er wühlte gestresst darin herum und murmelte: "Es muss doch hier drinnen sein..."
"Was suchst du denn?", fragte der Elf, dessen Stimme schon gestresster klang, aber immernoch eine Ruhe vermittelte, die Thelor immer wieder erstaunte.
"Ahaa! Ich hab's gefunden...", freute sich Thelor und zog ein kleines Säckchen hervor, in dem es metallisch klimperte, als er es schüttelte."Ich kann doch nicht die östlichen Königreiche erkunden ohne ein wenig Kleingeld.", grinste er und hielt dem Elf das Säckchen unter die Nase.
"Na gut, aber jetzt müssen wir uns beeilen. Das Schiff zur Überfahrt nach Menethil wartet sicher nicht auf uns.", sagte der Elf nun wieder ganz entspannt.
Die beiden erreichten das Schiff buchstäblich in letzter Minute. Sie suchten sich einen Platz direkt am Deck, denn die Überfahrt würde nicht allzu lange dauern.

Als sie den Steg des Hafens von Menethil betraten schaute Thelor sich neugierig um.
"Und, mein Freund, wohin soll die Reise als erstes gehen?", fragte der Elf, der bemerkte wie sich Thelor ratlos umsah. Er antwortete nicht gleich, sondern beobachtete eine Schar Murlocs, die ganz in der Nähe das Hafens nach Fischen jagten.
"Sie mal Thael, dort drüben!", staunte Thelor und wies auf die Murlocs.
"Das sind Murlocs. Gemeine kleine Wesen. Verwunderlich, dass sie sich so nah an eine Siedlung herantrauen.", wunderte sich der Elf, dessen Name Thael war.
Thael zog eine Karte aus seiner Tasche, die recht alt aussah und hielt sie Thelor hin, der den Blick nicht von den schwimmenden Murlocs lassen konnte.
"Hier, du Entdecker. Schau dir die Karte an und sag mir wo du hinwillst. Ich kann dich nur noch wenige Stunden begleiten."
Thelor erinnerte sich. Er bat Thael in auf dem gefährlichen Stück durch das Sumpfland zu begleiten. Er wusste, dass der Elf ein Waldläufer war, der im Umgang mit dem Bogen nur schwerlich zu übertreffen war. Aber Leider war er sehr damit beschäftigt eine Geisel zu befreien... Oder zu bekämpfen? Er wusste es nicht genau, aber es war ihm auch nicht so wichtig. Für Thelor zählte immer nur das Hier und Jetzt. Was in jener "Scherbenwelt", wie Thael es immer nannte, vorging, war für ihn mehr oder weniger eine ganz andere Geschichte, die ihn nicht betraf.
"Ja du hast recht.", sagte er und studierte die Karte, die Thael im gab. "Hier... Dort möchte ich hin. Ironforge. Und dann...", er zog mit dem Finger die Strecke nach,"...dann nach hier: Stormwind."
Thael nickte. "Sehr gut. Die Stadt der Zwerge in den Bergen. Sehr interessant. Und Stormwind, die Menschenhauptstadt. Sehr eindrucksvoll." Thael lächelte und steckte seine Karte wieder ein. "In Ironforge gibt es eine Konstruktion namens 'Tiefenbahn'. Mit ihr kommst du gefahrlos von den Bergen nach Stormwind."
"Gut, danke für deine wertvoll Hilfe, Thael.", sagte Thelor aufrichtig.

Endlich ging die Reise los. Unterwegs besuchten sie den gewaltigen Damm des Loch Modan. Thelor war völlig erstaunt von der Architektur der Zwerge. Nach einiger Zeit standen sie dann tatsächlich vor den Toren von Eisenschmiede. Auch hier vor Thelor überrascht welch Geschick die Zwerge an den Tag legen, wenn es um Architektur ging. In der Stadt herrschte ein reges treiben. Die beiden Reisenden sahen sich eine weile im Bankviertel um, in dem es am wildesten zuging. Nach einer Weile kamen sie in eine kleine Taverne und setzten sich an einen Tisch. Thael schien sich nicht ganz wohl zu fühlen.
"Alles in Ordnung mit dir, Thael?"
"Ja. Ich bin nur etwas erschöpft. Ich werde mich gleich auf den Weg machen. Ich werde noch heute in die Scherbenwelt reisen und dort in Schattrath die Nacht verbringen."
"Verstehe. Nun gut, vielen Dank nochmals. Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder. Vergiss nicht, du schuldest mir noch eine Führung zur Mondlichtung." Thelor zwinkerte und reichte dem Elf seine Hand. Hier trennten sich die Wege der beiden erst einmal.

Thelor blieb noch eine Weile in der Taverne. An einem großen Tisch saßen einige Kinder, die gespannt den Geschichten eines Zwerges zuhörten, der oben auf dem Tisch herumlief und seiner Geschichte mit Gesten und und lautstarken Geräuschen nachdruck verlieh. Irgendwann kam der Zwerg auf ein Thema zu sprechen, dass dem jungen Mann fremd war. Es ging um eine Art, die der Zwerg Draenei nannte. Thelor konnte sich erinnern, dass Thael die Draenei auch einmal erwähnte und einen Ort mit dem Namen Blutmythosinsel. Allerdings ging er nie weiter darauf ein, so lauschte er nun auch den Erzählungen des alten Zwerges:
"... und so kam es das Sargeras, den Führern der Eredar dieses Angebot unterbreitete. Velen jedoch wollte sich der Legion nicht anschließen und flüchtete mitsamt seinen Anhängern, die sich fortan Draenei nennen werden. Diese 'Heimatlosen', was Draenei übersetzt bedeutet, wurden von Kil'jaeden gejagt. Jahre um Jahre verstrichen und die Draenei besiedelten immer wieder Orte an denen sie nicht lange bleiben konnten..."
Thelor konnte nicht weiter zuhören, weil ihn die Müdigkeit übermannte. Das einzige was er noch mitbekam, waren Schlagworte wie Hufe, Hörner und einen Schwanz, was wohl eine Beschreinung eines Draeneis gewesen sein musste. Er wunderte sich über diese Beschreibung, die eher einem Dämon gerecht wurde und sprach mit dem Gastwirt, der ihm ein Zimmer zeigte in dem er übernachten könne für ein paar Silberstücke.
Das Bett, das er bekam war wohl nicht für Menschliche Gäste ausgelegt und er musste seine Beine über den Rahmen baumeln lassen. Es dauerte, bis er einschlief. Bilder eines auf Hufen und krummen Beinen laufenden Dämons spukten in seinem Kopf herum. Und als er schließlich schlief bekam er nichts mehr von dem Gepolter im Erdgeschoss des Gasthauses mit...
"Sei doch leiser!", fluchte eine leise Stimme."Du weckst sie noch alle auf."
"Aach... Zwerge... Die Schlafen doch, als gäbe es kein Morgen."
Das Gepolter hörte auf, aber noch immer schlichen sich einige Männer in dem Gasthaus herum, in dem schon alle, einschließlich Thelor fest schliefen.
Irgendwann begaben sich die Männer auch noch oben, in das Stockwerk, in dem Thelors Zimmer gewesen war. Die Tür ging auf und eine kleine Gestalt schlich sich an Thelors Bett und hielt ihm auf einmal ein eine Klinge an den Hals und rüttelte ihn wach.
"Wa..."
"Kein Wort!", zischte die Gestalt."Wo hast du dein Geld?"
Thelor war viel zu geschockt um gleich zu antworten. Stattdessen starrte er dem Maskierten in die Augen.
"Verdammt, antworte mir!" Zögerlich zeigte Thelor mit dem Finger in die Ecke, in der sein Rucksack stand. Eine zweite Gestalt, die Thelor noch gar nicht bemerkte, kam aus den Schatten und machte sich sofort an seinen Sachen zu schaffen. Er durchwühlte den Rucksack und angelte das kleine Geldsäkchen heraus. Er öffnete es und lies die wenigen Kupfer- und Silbermünzen in seine Hand rollen.
"Ist das alles?", fragte der Zweite Mann, der viel Größer war, als der, der Thelor bedroht, ärgerlich.
"Sieh ihn dir doch an."
"Ja, hast recht. Blöder Wicht. Siehst aus wie ein Bettler..."
Beide lachten kurz und der Größere machte Anstalten das Zimmer zu verlassen.
"Töte ihn auch und dann komm."
"Ach was... Der Wicht macht sich doch jetzt schon vor Angst in die Hosen. Der wird uns schon nicht in die Quere kommen. Hab ich recht?", fragte der Kleine und drückte die Klinge ein wenig fester an Thelors Hals, so dass es Weh tat. Thelor nickte kurz und schloss die Augen. Die Klinge löste sich von seinem Hals und der Kleine eilte aus dem Zimmer. Draußen hörte Thelor, wie sich noch weitere Männer zu den beiden stießen und wie sie sich leise unterhielten. Einer freute sich, was wohl hieß, dass er etwas wertvolles gefunden haben muss. Thelor wagte es nicht sich auch nur einen Millimeter zu bewegen und wartete ab, bis die Männer die Treppe hinabgingen als er plötzlich hörte wie unten ein Zwerg aufgebracht maulte:
"Was macht Ihr hier? Wer zum...?!" Die Stimme brach ab. Es war wieder gepolter zu hören. Die Männer grunzten und maulten. Es schien ein Kampf ausgebrochen zu sein. Thelor wusste nicht wie man mit Waffen umging und er hatte ohnehin zu viel Angst das Zimmer zu verlassen. Es dauerte mehrere Minuten bis das Gerangel unten ein Ende hatte, was wohl hieß, dass mehrere Leute unten auf die Diebe trafen. Es wurde still in dem Gasthaus und war noch immer wie gelähmt. Er konnte sich nicht rühren. Er wusste nicht wie lange er dort so im Bett gesessen hatte, aber nach einer ganzen Weile konnte er wieder Stimmen hören unten:
"Bei den Naaru... Hier drüben!", rief eine merkwürdig Klingende Stimme."Sie sind... alle... tot."
"Was?"
"Ihr beide! Geht nach oben und seht euch dort um!"
"Zu Befehl!"
Tehlor hörte wie etwas laut die Treppe hinaufrannte. Es hörte sich an als würden die Männer, die heraufkamen Holzschuhe oder zumindest sehr stark gepanzerte Steifel tragen. Thelor bekam erneut Angst. Jetzt war sie es, die in dazu trieb aufzustehen, sich zu vertecken. Er wollte nicht erneut in die Fänge eines Diebes geraten. Er wurde panisch, schaute sich in dem kleinen Zimmer um, doch es gab nichts wo er sich hätte verstecken können. Die merkwürdigen Schritte kamen näher. Thelor rannte aus dem Zimmer, panisch ohne sich umzusehen und lief einem, wie es für ihn schien Dämon in die Arme.
"Heh! Was machst du?", raunte einer der Dämonen. Sie waren groß gewachsen und sahen sehr Kräftig aus. Sei liefen auf Beinen, die aussahen wie die einer Kuh oder einer Ziege. Sie hatten Hufe, was die merkwürdigen Geräusche beim Laufen erklärte. Weiter hatten sie noch einen großen Schwanz und zwei gewaltige Hörner. Ja, der Eindruck eines Dämons war unbeirrbar. Thelor wurde noch panischer. Die kräftigen Gestalten waren Draenei. Sie trugen Rüstungen, wie sonst nur Paladine.
"Sire, hier oben ist ein Überlebender. Wir griffen ihn auf, als er zu flüchten versuchte.", rief einer der Draenei nach unten. Die prompte Antwort konnte Thelor nicht verstehen, da sie in einer anderen Sprache kam, doch er wurde wirsch am Kragen die Treppe hinuntergezogen.
Unten sah er dann, welch Massaker sich hier zugetragen haben muss. Mehrere tote Zwerge lagen im Schankraum verstreut am Boden und einer hing sogar am Deckenbalken baumelnd, mit dem Kopf in einer Schlinge. Das Gesicht des Zwerges, was durch den großen Bart gerade noch zu erkennen war, war blassbläulich. Es war ein grauenhafter anblick und Thelor brachte kein Wort heraus. Der Draenei, der unten stand und wohl das sagen hatte, musterte den jungen Mann gründlich und fagte dann in einem ernsten Ton:
"Wo sind deine Komplizen?" Thelor sah den Draenei überrascht an, der schnell fortfuhr: "Antworte mir, Wicht! Wo sind sie hin, mit dem Artefakt?" Thelor wusste nicht wovon der Draenei sprach. Er war eingeschüchtert und konnte noch immer nicht antworten. Doch gerade als er zu einer Antwort ansetzen wollte, holte der kräftige Draenei aus und schlug ihm seine riesige Hand ins Gesicht. Er fiel sofort zu Boden, Blut lief ihm aus der Nase.
"Verdammtes Diebespack! Wir werden dich schon noch zum Reden bringen."
Als Thelor versuchte wieder aufzustehen, bemerkte er erst, dass sein Hemd übersäht war mit Blutflecken. Es kann unmöglich sein eigenes gewesen sein. So stark blutete seine Nase nicht. Es muss von dem Kleinen Maskierten gekommen sein, der sich die ganze Zeit an seinem Bett über ihn lehnte. Es war wohl von einem seiner anderen Opfer. Der zweite Draenei der sich noch oben umsah kam herunter seine Mine Wutverzerrt.
"Ich habe Lord Rualas und seine Begleiter oben gefunden, Sire. Sie sind alle tot und die Kiste mit dem Artfakt... Sie ist leer..."
"Wie wir befürchtet hatten."
"Aber woher wussten...?"
"Ich habe keine Ahnung. Sie dachten in einer so heruntergekommenen Gaststätte würde man sie nicht suchen. Irgendwoher wussten sie aber..." Der Draeneiführer sah Thelor wieder an, der sich schwer an einen Balken lehnte. "Nehmt den kleinen Dieb mit nach draußen. Ihn werden wir noch befragen, wenn wir wieder in der Exodar sind." "Ja Sire.", antworteten die beiden und rissen Thelor unsanft von dem Balken weg nach draußen. Dort hatte sich schon eine Schar Zwerge versammelt, die Neugierig versuchten einen Blick in die Taverne zu erhaschen. Thelor sah, dass man von hier draußen einen Guten Blick in den Schankraum hatte und man fast das ganze Ausmaß des Schreckens dort drinnen ausmachen konnte. Plötzlich kämpften sich ein paar Zwerge in Rüstungen durch die Menge und raunten etwas auf ihrer Sprache, bis sie kleine Gruppe erreichten.
"Halt, im Namen von König Bronzebart. Dieser Gefangener gehört uns. Dieses schändliche Verbrechen geschah hier in Eisenschmiede.", motzte der Zwerg und machte Anstalten, Thelor von den beiden Draenei wegzubekommen.
"Was geht hier vor?", fragte der Draeneiführer, der nun auch die Taverne verlies. "Es handelt sich hier um eine wichtige Untersuchung, die nur dem Volke der Draenei etwas angeht."
"Ich kann mich nur wiederholen...", begann der Zwerg mürrisch, aber Thelor hörte nicht mehr zu. Er war erschöpft. Ihm wurde schwindelig. Er musste sich setzen. Der Zwergensoldat schimpfte und der Draeneiführer tat es ihm gleich. Alles drehte sich um Thelor herum und langsam machte sich Schwärze in ihm breit. Er konnte diese Schwärze nicht bekämpfen und verlor das Bewusstsein.

"He, Ihr. Aufwachen.", sagte eine rauhe, aber definitiv weibliche Stimme.
Thelor erwachte, hatte aber heftige Kopfschmerzen was ihn daran hinderte sich aufzurichten. Er versuchte sich zu orientieren. Er war in einem warmen, kleinen Zimmer. Neben ihm saß eine sehr kleine rundliche Frau.
"Wer seid Ihr und wo bin ich?"
"Ich bin Tabea. Ihr seid noch in Eisenschmiede. Mein Mann, der Soldat, der sich für Euch einsetzte, er hat Euch zu uns nach Hause gebracht. Ihr seid nun in Sicherheit."
"Der sich für mich einsetzte?"
"Ja, er hat versucht dem Draeneiführer klar zu machen, dass jenes Ereignis in dem Gasthaus...", die Zwergin hielt kurz inne und blickte in traurig an. "...nun... er wusste, dass ihr damit nichts zu tun haben könnt. Mein Mann sah die flüchtenden Ganoven. Er hatte eine Reihe Greifenreiter hinter sie hergeschickt."
"Dann bin ich Euch zu Dank verpflichtet. Habt Dank!", sagte Thelor aufrichtig und schauderte bei dem Gedanken, jenen dämonischen Huftieren fast zum Opfer gefallen zu sein.

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